Oft wird verdutzt geschaut, wenn man Treppenlaufen als Trainingseinheit in Betracht zieht. Viele Hundezüchter geben ihren Welpenkäufern mit, in den ersten Monaten am besten keine Treppe zu laufen. Dabei sind Treppen in der Theorie erst einmal gar nicht so schlimm. Schlimm macht es erst der Umgang damit.
Egal in welchem Alter sollte ein Hund natürlich nicht im gestreckten Galopp eine Treppe heruntersausen. Es kommt hier wie in anderen Dingen des Lebens auf das Maß an und auf ein eventuell vorhandenes Krankheitsbild.
Ein Hund der gerade einen Kreuzbandriß nebst OP hinter sich hat, sollte von einer Treppe erst einmal Abstand nehmen und anderweitig Muskulatur aufbauen. Eine hochgradige Ellenbogengelenksarthrose ist ebenfalls keine gute Voraussetzung um eine Treppe – möglicherweise sogar noch mit Übergewicht – hinabzuflitzen.
Dennoch sind Treppen mitunter sehr hilfreich, insbesondere das Treppensteigen. Mit kontrollierter gleichmäßiger Bewegung, d. h. jeweils Fuß für Fuß einzeln setzen, kann man eine gute Kräftigung der Streckermuskulatur der Hintergliedmaßen bewirken. Ebenso kann man treppauf im Stand Dehnungsübungen für den Rücken miteinbauen, indem man beispielweise mittels Leckerchen den Kopf zwischen die Vorderpfoten bewegt, dort einige Zeit innehält und den Kopf wieder zurückführt. Diese Übung ist auf der Treppe deutlich effektiver als im Stand auf dem Boden.
Natürlich muss die Hundegröße zur Treppe passen. Ein Chihuahua wird sich etwas schwertun, jeweils eine Stufe mit einem Bein zu nehmen 🙂
Um in der aktiven Bewegungstherapie das Treppensteigen zur Kräftigung der Hintergliedmaße einzusetzen werden zu Beginn jeweils 3x täglich je 5 Stufen an der Leine hochgestiegen. Später dürfen es dann auch 10 Stufen und bis zu 5 Wiederholungen sein.
Viel Spaß beim Treppensteigen 🙂