Liebe THP-Mitkollegen!

Es ist manchmal zum Haareraufen. Es gibt viele THP, die über einen Tierarzt schimpfen, welcher – auch bei kleineren Infekten – ein Antibiotikum verschreibt. Sicherlich gibt es Ärzte, die es sich in dieser Hinsicht leicht machen. Allerdings sollte man hier manchmal hinterfragen, ob das nun sozusagen Betriebsblindheit des Arztes darstellt, oder aber der Tierbesitzer eine schnelle Gesundung seines Tieres haben möchte.

ABER:
Dass es bei einigen THP gang und gebe ist, ebenso eine „Standardheransgehensweise“ sozusagen „entwickelt“ zu haben, lässt uns immer wieder die Nackenhaare sträuben.

Einerseits über Standards bei Ärzten schimpfen, andererseits aber selbst den gleichen Weg einschlagen.

Wir THP sollten dafür eintreten, jeden Patienten als Individuum zu sehen und ihn ebenso so behandeln. Manchmal ist dies der Fall, dass sich Therapien von Tier zu Tier wiederholen. Trotzdem würde ich als Tierbesitzer sofort auf dem Absatz kehrt machen, wenn mir ein THP nach ein bis zwei Stunden Anamnese erstmal erklärt, dass nun eine „Entgiftung“ gemacht wird und danach die Darmflora aufgebaut wird. Es gibt nämlich zuviele!, die es dann auch dabei belassen und sich bei einer Symptomatik, die sich danach verschlimmert oder nicht bessert, nicht mehr zu helfen wissen. Und schwupps hat man einen Tierbesitzer, der a) definitiv nicht wiederkommt und b) allgemein über THP schimpft.

Im Grunde kann uns dies egal sein, da sich die Spreu vom Weizen immer trennen wird. Aber mittlerweile hat man laut Patientengesprächen den Eindruck, als würden 95% der THP erstmal dieses Entgiftungs-Darmflora-Ausleitungs-Spektakel an den Mann bringen. Und diese 95% schaffen nicht nur sich selbst ab, sondern schaden dem Ansehen aller THP, auch jenem der guten 5% an restlichen Therapeuten.