Wenn das Pferd aufatmet – Ein Moment der tiefen Entspannung

Es ist ein milder Herbstnachmittag, als ich zu Anna mit ihrem Wallach Fino komme. Sie strahlt ihn an, streicht sanft über seinen Hals – aber in ihren Augen liegt ein Hauch von Sorge. „Er ist einfach nicht mehr so locker“, sagt sie. „Nicht lahm, nicht offensichtlich verspannt, aber er fühlt sich irgendwie fest an. Und nach dem Reiten gähnt er oft – als würde er sich entladen müssen.“

Ich nicke. Dieses Gefühl kennen viele Pferdebesitzerinnen: Ihr Pferd wirkt äußerlich „okay“, doch irgendetwas ist anders. Die feinen Zeichen, die uns Pferde senden, sind oft leise – aber wenn man sie wahrnimmt, weiß man, dass etwas nicht ganz im Gleichgewicht ist.

Der Moment des Loslassens

Wir beginnen die Behandlung in ruhiger Atmosphäre. Ich taste mich vorsichtig durch Finos Gewebe, spüre leichte Blockaden im Lendenbereich und entlang der Schulterlinie. Seine Muskulatur ist an manchen Stellen angespannt, aber nicht hart – es ist eher eine feine, unterschwellige Spannung, die sich in seinem ganzen Körper zieht.

Ich setze sanfte Impulse aus der Faszientherapie und Osteopathie, um Verklebungen zu lösen. Während meiner Arbeit beobachte ich Fino genau: Die Ohren pendeln, er schnaubt leise ab. Als ich an einer bestimmten Stelle am Übergang zwischen Hals und Schulter ansetze, passiert es – sein ganzer Körper zittert kurz, dann atmet er tief aus. Sein Kopf senkt sich, sein Maul fängt an zu kauen, und schließlich gähnt er weit.

Anna hält den Atem an. „Wow. Das macht er sonst nie so deutlich.“ Sie lacht leise, sichtlich berührt.

Warum Entspannung so viel mehr ist als nur ein gutes Gefühl

Dieser Moment – wenn ein Pferd sichtbar loslässt – ist für mich immer wieder ein Gänsehaut-Moment. Denn Entspannung ist nicht nur eine Reaktion auf die Behandlung, sondern ein Zeichen dafür, dass der Körper auf eine tiefere Ebene umschaltet: von Spannung in Losgelassenheit, von Schutz in Vertrauen.

Viele Pferde tragen unterschwellige Spannungen, ohne dass es sofort sichtbar ist. Diese können durch Training, Fehlhaltungen, Stress oder alte Kompensationsmuster entstehen. Die Folge: Das Pferd bewegt sich zwar weiterhin, doch es fühlt sich nicht wirklich wohl. Kleine Veränderungen in der Mimik, eine leicht festgehaltene Atmung oder ein zögerlicher Bewegungsablauf sind oft die einzigen Hinweise.

Doch wenn wir dem Körper helfen, diese Muster zu lösen, kann sich das Pferd wieder voll entfalten.

Ganzheitliche Behandlung für nachhaltige Veränderungen

Bei mir dauert eine Behandlung zwischen 1 und 1,5 Stunden – genug Zeit, um nicht nur oberflächliche Verspannungen zu lösen, sondern die Ursachen zu finden. Jede Behandlung wird individuell zusammengestellt und kann Elemente aus der Osteopathie, Physiotherapie, Faszientherapie, Akupunktur und Naturheilkunde enthalten.

Wir arbeiten nicht gegen den Körper, sondern mit ihm – immer mit dem Ziel, dein Pferd sanft und nachhaltig wieder in sein Gleichgewicht zu bringen.

Der Moment danach: Wenn Pferde sich „neu sortieren“

Als die Behandlung endet, lasse ich Fino Zeit. Er streckt sich, schüttelt sich leicht, gähnt noch einmal. Seine Augen wirken weich, sein Blick ist ruhig. Anna beobachtet ihn fasziniert. „Er sieht aus, als hätte er fünf Kilo Ballast abgeworfen“, sagt sie.

Und genau das ist es: Die Last, die Pferde manchmal tragen – körperlich oder emotional –, darf in diesen Momenten gehen. Die Entspannung nach einer Behandlung ist nicht nur ein kurzer Moment des Wohlgefühls, sondern ein Schlüssel für langfristige Gesundheit und Bewegung mit Freude.

Möchtest du das auch für dein Pferd?

Wenn du spürst, dass dein Pferd sich nicht mehr so locker bewegt, nach dem Training häufig abschnaubt oder einfach nicht ganz „bei sich“ wirkt – dann lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen. Gemeinsam können wir herausfinden, was dein Pferd braucht, um wieder voller Leichtigkeit, frei und entspannt zu sein.

💛 Ich freue mich darauf, euch kennenzulernen! Schreib mir gerne, wenn du Fragen hast oder einen Termin vereinbaren möchtest.

Alles Liebe
deine Kathi